Das Gesäuse
Die Dachl-Nordwand begründet den Mythos „Xeis“. Tausend Meter senkrechter Fels, wie mit dem Lineal angelegt. Das Gesäuse im steirischen Nationalpark erschließt unzählige Klettertouren, einige von ihnen anspruchsvoller als die schwierigsten Touren in den Dolomiten. Die Ennstaler Alpen teilen sich im Gesäuse auf die Gebirgsgruppen Hochtor-, Buchstein- und Reichensteingruppe auf. Ihnen gemein: Ihr Prestige als „Universität des Bergsteigens“. Und diese Universität ist nicht nur fordernd, sondern auch „an Schönheit und Großartigkeit“ unübertroffen, wie einst Ausnahmealpinist Paul Preuß (1886-1913) konzedierte.
Im Kerngebiet haben wir die Hochtorgruppe: ideales Kletterterrain mit schroffen Steilwänden. Gleich auf der Hinterseite hingegen liegt Johnsbach: südseitig und sanft, perfekt fürs Skitourengehen.
Natur, Zeit, Ruhe
Und wer ist nun richtig im Gesäuse?
… Jeder, der Natur schätzt. Die Nationalparkregion schützt ein Juwel an wilder Naturlandschaft, zerklüftetem Dolomit und unreguliertem Wildwasser.
… Jeder, der Ruhe schätzt. Im Gesäuse gibt es keinen großen Rummel und keine Aufstiegshilfen. Nur das Säuseln der Enns, das Rascheln der Baumkronen, den Fels unterm Fuß. Und ja: Das Klirren der Gläser beim Zuprosten auf der Hütte.
… Jeder, der Zeit hat. Schnell, schnell geht im Gesäuse gar nichts. Jeder Gipfel will aus eigener Muskelkraft erklommen werden. Unter 500 Höhenmetern ist kein Zustieg zu haben. Das Gesäuse hält sein Versprechen: Es gibt Kraft.
Wenn du unten an der Enns stehst und in die Hochtor-Nordwand schaust, das gibt was her. Unsere Berge mögen nur ‚kleine‘ Zweitausender sein, aber die riesigen Wandfluchten sind überwältigend.